Aber warum denn? Wir sind doch Weltmeister!

Ein berechtigter Einwurf, den man sowohl auf das anstehende Turnier in Russland als auch das unfassbar kompetenzfreie WM-Tagebuch richten könnte. Und den ich im Folgenden gekonnt mit dem Hinterkopf ins eigene Tor nicken möchte.

Deutschland ist Weltmeister und keiner hat Lust auf die WM. Klingt komisch, aber da ist der Deutsche halt komisch. Wir denken da nicht an Titelverteidigung wie der Spanier vor vier Jahren (man weiß ja, was dabei rausgekommen ist – ich sag nur: Aus in der Vorrunde nach einem 1:5 gegen Holland), uns sprießt auch nicht ob der wohligen Vorstellung daran das Ekstase-Gel aus den dornenkronenartig gestylten Haarspitzen wie beim Unterwäschemodel von Real Madrid. Nein, wir sind genügsam und beschränken uns freiwillig auf berechtigte Kritik an der erneuten Wiederausspielung der Trophäe.

Mannigfaltig sind die berechtigten Einwände (nach Ausrufezeichen-Wertigkeit geordnet):
  • Die wollen uns dort im grauen Ostblock den Titel wegnehmen!
  • Die stellen sich alle gegen uns hinten rein!!
  • Überhaupt ist Russland nicht schön!!! (Ich selbst war noch nie dort. Trotzdem!)
  • Das Wetter ist viel zu heiß gerade!!!
  • Putin!!!!
  • Korruption!!!!!
  • Doping!!!!!
Die Lösung liegt für mich klar auf der Hand: Sich den angeprangerten Missständen mutig
entgegenstellen mit den drei großen deutschen Zuschauer-Tugenden:

Meckerei. Jammerei. Nörgelei.

Und deshalb wird es auch dieses Jahr ein unfassbar kompetenzfreies WM-Tagebuch geben. Natürlich kürzer, weit weniger witzig, dank DSGVO sogar ohne Kommentierfunktion und damit insgesamt deutlich schlechter als 2014, um sich dem öden Gekicke auf den Plätzen vor und hinter Moskau anzupassen. Denn: #2014wardasvielbesser.

Das unfassbar kompetenzfreie WM-Tagebuch: 
Ab dem 14. Juni 90 Minuten und mehr im Abseits

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