CD des Monats: PAIN - Cynic Paradise
"Um wieviel Prozent würden Sie sagen sind die Schmerzen zurückgegangen?" fragt mich erwartungsvoll mein Hausarzt, nachdem er das Behandlungszimmer betreten hat. Offensichtlich hatte er nicht gesehen, wie ich zuvor hereingehumpelt war.
"Positiv aufgerundet um die 0 Prozent", entgegne ich.
Was dem Mann die Stirn in Furchen zieht.
"Das müsste aber eigentlich deutlich besser geworden sein". Spricht's und zieht die Spritzen auf. Nachdem er wieder alles reingejagt hat, was die Kanüle so hergibt, kommt ihm ein Gedanke:
"Ich schicke Sie mal zum Orthopäden, der soll Sie röntgen. Vielleicht ist es eine Blockade im Gelenk, das muss abgeklärt werden. Wenn es das nämlich sein sollte, kann ich spritzen soviel ich will, das hilft nichts".
Ich krabbele auf die Untersuchungsliege, bekomme die Reflexe getestet. Beim Anheben des rechten Beins ist nach 30 Grad Schluss.
Drei Stunden später begrüßt mich der Orthopäde. Und zieht, zerrt und drückt kurz darauf an mir herum. Nichts Fieses, nur um mich aufzulockern, meint er. Ich höre etwas von Schambeinfuge und Blockade. Wenn ich das schon länger hätte, würde es nicht so schnell wieder weggehen. Ob ich mich jetzt denn schon besser fühle, will er wissen, nachdem er mir zur Krönung noch eine Spritze ("Die mit der langen Nadel, bitte") gesetzt hat.
"Ja doch, es fühlt sich besser an", gebe ich zurück. Was auch damit zu tun haben könnte, dass wegen der ganzen Injektionsorgien heute schon alles betäubt ist, geht es mir durch den Kopf.
Am Freitag darf ich wieder hin. Es ist möglich, dass es in den nächsten Tagen eher schlechter wird, bevor es sich bessert, bekomme ich auf den Weg. Aber er sei guter Hoffnung. Bis dahin soll ich Schmerzmittel nehmen.
Und so sitze ich hier. Noch relativ vom Schmerz verschont. Auf die Rückkehr desselben wartend. Bis dahin höre ich die neue PAIN. Wie passend. Manchmal schreiben sich diese Reviews wie von selbst.
[Okay, etwas ausführlicher. PAIN ist das Industrial-Metal-Projekt von Peter Tägtgren. Bei zwei Songs zwitschert Nightwishs Anette Olzon mit. Es gibt schön was auf die Glocke, wie bei meinem Lieblingstrack "Same Old Song" einen russischen Chor als Intro beim Opener "I'm Going In", ein Sauflied im Sliding Guitar-Stil und zwei coole Coverversionen von Klassikern aus dem Hause Depeche Mode und ELO. Als Hörprobe hänge ich die frech kommerzielle Single "Follow Me" und die Uptempo-Nummer "Monkey Business" an. Der Rest des Albums ist auch klasse. Glaubt es einfach einem alten, humpelnden Mann.]
PAIN - Monkey Business
"Positiv aufgerundet um die 0 Prozent", entgegne ich.
Was dem Mann die Stirn in Furchen zieht.
"Das müsste aber eigentlich deutlich besser geworden sein". Spricht's und zieht die Spritzen auf. Nachdem er wieder alles reingejagt hat, was die Kanüle so hergibt, kommt ihm ein Gedanke:
"Ich schicke Sie mal zum Orthopäden, der soll Sie röntgen. Vielleicht ist es eine Blockade im Gelenk, das muss abgeklärt werden. Wenn es das nämlich sein sollte, kann ich spritzen soviel ich will, das hilft nichts".
Ich krabbele auf die Untersuchungsliege, bekomme die Reflexe getestet. Beim Anheben des rechten Beins ist nach 30 Grad Schluss.
Drei Stunden später begrüßt mich der Orthopäde. Und zieht, zerrt und drückt kurz darauf an mir herum. Nichts Fieses, nur um mich aufzulockern, meint er. Ich höre etwas von Schambeinfuge und Blockade. Wenn ich das schon länger hätte, würde es nicht so schnell wieder weggehen. Ob ich mich jetzt denn schon besser fühle, will er wissen, nachdem er mir zur Krönung noch eine Spritze ("Die mit der langen Nadel, bitte") gesetzt hat.
"Ja doch, es fühlt sich besser an", gebe ich zurück. Was auch damit zu tun haben könnte, dass wegen der ganzen Injektionsorgien heute schon alles betäubt ist, geht es mir durch den Kopf.
Am Freitag darf ich wieder hin. Es ist möglich, dass es in den nächsten Tagen eher schlechter wird, bevor es sich bessert, bekomme ich auf den Weg. Aber er sei guter Hoffnung. Bis dahin soll ich Schmerzmittel nehmen.
Und so sitze ich hier. Noch relativ vom Schmerz verschont. Auf die Rückkehr desselben wartend. Bis dahin höre ich die neue PAIN. Wie passend. Manchmal schreiben sich diese Reviews wie von selbst.
[Okay, etwas ausführlicher. PAIN ist das Industrial-Metal-Projekt von Peter Tägtgren. Bei zwei Songs zwitschert Nightwishs Anette Olzon mit. Es gibt schön was auf die Glocke, wie bei meinem Lieblingstrack "Same Old Song" einen russischen Chor als Intro beim Opener "I'm Going In", ein Sauflied im Sliding Guitar-Stil und zwei coole Coverversionen von Klassikern aus dem Hause Depeche Mode und ELO. Als Hörprobe hänge ich die frech kommerzielle Single "Follow Me" und die Uptempo-Nummer "Monkey Business" an. Der Rest des Albums ist auch klasse. Glaubt es einfach einem alten, humpelnden Mann.]
PAIN - Monkey Business
Armer, alter, gepeinigter Mann! Was musst Du alles mitmachen! Wir hoffen alle, dass es bald wieder vergessen ist und Du gesund sein wirst. Oh, was schreib ich geschwollen!!!! Kurz, hoffentlich gehts Dir bald besser! E Saarlänner kennt ke Schmerz! Do muscht Du dorch! Ich hann gut redde, aber Du weisst ja, bei mir zuhause sitzt auch so ein "Quaddelgepeinigter". Das haben wir auch schon alles mitgemacht. Also, halt die Ohren steif! Viele Grüße und Genesungswünsche von mir und meiner Bagage.
AntwortenLöschenDanke für die Genesungswünsche. Ich komme mir langsam vor wie mein Auto. Hat kaum was erlebt und bedarf doch schon diverser Wartungsarbeiten wegen Verschleisses.
AntwortenLöschenKaum ist man über 40, gehen die Zipperlerlein los ... Du musst Deinem Knie gut zureden ... ihm einreden, dass es ihm gut geht und es nicht mehr weh tut ... jeden Morgen einmal intensiv und bei Vollmond einmal voll konzentriert ... wirst sehen, nach wenigen Monaten bist Du beschwerdenfrei ... ;)
AntwortenLöschenAber ich bin doch noch meilenweit von den 40 entfernt! Die Knie gehen auch noch, aber diese Schambeinfuge. Verdammte Schambeinfuge! Das hört sich nicht mal furchteinflößend an, damit kann ich in der häuslichen Krankengruppe niemanden beeindrucken.
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