CD des Monats: MINISTRY - Rio Grande Blood

Es ist an der Zeit, hier und jetzt den Ruf des Bush-Clans ein wenig aufzupolieren. Man mag die Herren so hart kritisieren wie man will; nicht von der Hand zu weisen ist allerdings, dass unter ihrer präsidialen Regentschaft Ministry-Chef Al Jourgensen einfach die geilsten Alben rausbringt.

Daddy Bush wurde mittels Sprach-Samples bereits auf dem Bandklassiker "Psalm 69: The Way To Succeed And The Way To Suck Eggs" (mit den auch heute noch jede Industriegasse leer fegenden Nummern "N.W.O" und "Jesus Built My Hotrod") in der Musikgeschichte verewigt, Sprössling George W. erfährt nun dieselbe Ehre. Und darf zu Beginn des Openers "Rio Grande Blood" folgende Worte von sich geben:

"I’ve adopted sophisticated terrorist tactics
And I’m a dangerous, dangerous man
With dangerous, dangerous weapons
I want to drain the coal resources in America
And foreign sources of crude oil.
I’m a weapon of mass destruction
And I’m a brutal dictator
And I’m evil"


Man ahnt es schon: auf der Crawford-Ranch im beschaulichen Texas wird diese CD eher selten den Weg in den Player finden. Was die musikalische Umsetzung anbelangt, darf ich mich jetzt schon von jenen Lesern verabschieden, denen bei Songs mit 3-4 Drumbeats pro Sekunde in Begleitung ratternder Gitarren und rauem, teilweise elektronisch verzerrtem Gesang der Kopf zu explodieren droht
... einen schönen Tag noch!

Alle anderen dürften mit Befriedigung feststellen, dass es auf diesem Album wirklich durchgehend Haue voll auf die Zwölf gibt. Ideal, um aufgestauten Frust abzureagieren, was mir mit Blick auf eine weitere grandiose Enttäuschung im Kampf um eine richtige Arbeitsstelle gerade recht kommt. Angesichts der Qualität von Nummern wie dem erwähnten Titelstück, "Lieslieslies", "The Great Satan" oder "Ass Clown" dürfen sich meine üblichen "Ich-brauch-Musik-zum-mit-dem-Kopf-gegen-die-Wand-laufen"- Lieblings-CDs von Dark Tranquillity, Slayer oder Judas Priest eine Verschnaufpause im Regal gönnen.

Ich kenne zwar beileibe nicht alle Alben von Ministry, aber viele Kritiker sehen den aktuellen Output gleichauf mit "Psalm 69" und dem kann ich nur zustimmen. Es ist doch tröstend zu wissen, dass im Falle einer eventuellen Präsidentschaft von Jeb Bush auch diesem Umstand zumindest musikalisch noch etwas Positives abgewonnen werden darf.

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