Mach mal die HiFi-Anlage zu, es zieht (II)
SENTENCED - The Cold White Light
Was macht der Finne eigentlich, wenn er nicht gerade in der Sauna schwitzt, auf Skibrettern steht/fliegt, Formel 1-Rennen fährt oder Conan O'Brien vergöttert ? Richtig, er hockt bei arktischer Kälte in einsamen, verschneiten Landstrichen herum und hegt düstere Gedanken über Leben und Tod. Könnte man jedenfalls beim Anhören von "The Cold White Light" meinen.
Die mittlerweile aufgelösten Sentenced waren quasi die großen bösen Brüder von HIM, die diesen immer zusammenzuschlagen pflegten, wenn er wieder damit angeben wollte, dass er kleine Mädchen zum Weinen gebracht hat.
Allein schon der Blick ins Booklet mit poesiealbum-inkompatibeln Sprüchen wie "there is only one way to come into this world, but so many to leave" oder "nemo ante mortem beatus" dürfte den Jungs die Nominierung für den Gedächtnispreis der besorgten Religionslehrerinnen e.V. sichern. Mit Songtiteln wie "Cross My Heart And Hope To Die", "Excuse Me While I Kill Myself" oder "(I Don't Deserve) The Luxury Of A Grave" wird dustermäßig noch eine Schippe draufgelegt.
Okay, als iPod-Besitzer sollte man daher während des Einkaufens an der Fleischtheke vielleicht besser nicht die Lyrics vom Schlage eines
mitschmettern, wenn man nicht schräg angesehen werden möchte.
Andererseits ist das freilich alles nur Show und die pensionierten Bandmitglieder lachen sich zusammen mit Frau und Kind bestimmt ins Fäustchen, wenn jemand die Texte ernst nehmen sollte. Befindet sich doch als Kontrapunkt zum lyrischen Dunkelmunkel mit "You Are The One" auch ein waschechtes Liebeslied auf der CD.
Die erstaunlicherweise durchgehend in Moll gehaltenen Songs selbst strotzen vor tollen Refrains, exzellenter Gitarrenarbeit und vor allem mitreissenden Soli. Anders als auf dem finalen Werk der Finnen (passenderweise "The Funeral Album" tituliert) zeigt sich hier auch Sänger Ville Laihiala zumindest stimmlich in guter Verfassung. Nicht zuletzt ist diese Scheibe auch hervorragend geeignet, um sich der finnischen Sprache anzunähern. Kann doch der linguistisch gebildete Düstermann fortan die Frage nach seinem Befinden statt des gewohnten "s' is alles nix" mit "aika multaa muistot" beantworten.
Kiitos, Sentenced.
Was macht der Finne eigentlich, wenn er nicht gerade in der Sauna schwitzt, auf Skibrettern steht/fliegt, Formel 1-Rennen fährt oder Conan O'Brien vergöttert ? Richtig, er hockt bei arktischer Kälte in einsamen, verschneiten Landstrichen herum und hegt düstere Gedanken über Leben und Tod. Könnte man jedenfalls beim Anhören von "The Cold White Light" meinen.
Die mittlerweile aufgelösten Sentenced waren quasi die großen bösen Brüder von HIM, die diesen immer zusammenzuschlagen pflegten, wenn er wieder damit angeben wollte, dass er kleine Mädchen zum Weinen gebracht hat.
Allein schon der Blick ins Booklet mit poesiealbum-inkompatibeln Sprüchen wie "there is only one way to come into this world, but so many to leave" oder "nemo ante mortem beatus" dürfte den Jungs die Nominierung für den Gedächtnispreis der besorgten Religionslehrerinnen e.V. sichern. Mit Songtiteln wie "Cross My Heart And Hope To Die", "Excuse Me While I Kill Myself" oder "(I Don't Deserve) The Luxury Of A Grave" wird dustermäßig noch eine Schippe draufgelegt.
Okay, als iPod-Besitzer sollte man daher während des Einkaufens an der Fleischtheke vielleicht besser nicht die Lyrics vom Schlage eines
"i'll kill myself /
i blow my brains onto the wall /
i blow my brains onto the wall /
see you in hell /
i will not take this anymore"
Andererseits ist das freilich alles nur Show und die pensionierten Bandmitglieder lachen sich zusammen mit Frau und Kind bestimmt ins Fäustchen, wenn jemand die Texte ernst nehmen sollte. Befindet sich doch als Kontrapunkt zum lyrischen Dunkelmunkel mit "You Are The One" auch ein waschechtes Liebeslied auf der CD.
Die erstaunlicherweise durchgehend in Moll gehaltenen Songs selbst strotzen vor tollen Refrains, exzellenter Gitarrenarbeit und vor allem mitreissenden Soli. Anders als auf dem finalen Werk der Finnen (passenderweise "The Funeral Album" tituliert) zeigt sich hier auch Sänger Ville Laihiala zumindest stimmlich in guter Verfassung. Nicht zuletzt ist diese Scheibe auch hervorragend geeignet, um sich der finnischen Sprache anzunähern. Kann doch der linguistisch gebildete Düstermann fortan die Frage nach seinem Befinden statt des gewohnten "s' is alles nix" mit "aika multaa muistot" beantworten.
Kiitos, Sentenced.
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