Ein frevelhafter Vorschlag an Herrn Schmidt
Ich bin schuldig. Und zwar der Majestätsbeleidigung. Ich werfe mein Haupt in den Staub und verspreche demütigst Reue.
Meine frevelhafte Untat: ein Schreiben an die Redaktion von Harald Schmidt mit einer Empfehlung für die Gästeliste.
Liebe Schmidt-Redaktion,
ich sage jetzt sicherlich nichts Neues: die Harald Schmidt-Show gilt weltweit als Marktführer, wenn es um die Präsentation technologischer Neuheiten und Sensationen geht. Ich erinnere und mahne nur an die Vorstellung des "T-Elefon" anlässlich der CEBIT in Ihrer Sendung. Es gibt Menschen, die sich hiervon bis zum heutigen Tage nicht erholt haben.
Meine bescheidene Bitte: ladet doch mal die Katrin vom Internetfernsehen "Ehrensenf" (www.ehrensenf.de) ein. Die moderiert nämlich dort und löst zumindest bei mir in punkto Optik und Akustik wohlige Hibbeligkeit aus. Wird bei Harald nicht anders sein. Und zusätzlich könnte er dann wieder mit seinen hippen Internetkenntnissen glänzen.
Mit den besten Wünschen für die Show,
M. Inishmore.
Heute, gut zwei Wochen später, die Antwort:
"Sehr geehrter Herr Inishmore,
vielen Dank für Ihren Gastvorschlag. Leider müssen wir Ihren Vorschlag ablehnen.
Bitte nehmen Sie diese Entscheidung nicht persönlich.
Es liegt daran, dass wir normalerweise solche Vorschläge nie berücksichtigen.
Harald Schmidt möchte gerne selbst entscheiden, welche Gäste er einlädt,
ohne dabei Anregungen von außen zu Rate zu ziehen.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir daher Ihren Vorschlag zurückweisen mussten.
Wir bedanken uns für Ihre Bemühungen, unsere Sendung zu unterstützen!
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Online-Redaktion"
Sehr geehrte Schmidt-Redaktion,
vielleicht haben Sie meine Mail ja fälschlicherweise an die Personalabteilung weitergeleitet. Mein Schreiben sollte keine Bewerbung sein; ich gebe hiermit zu Protokoll, dass ich niemals im Sinn hatte, die künstlerische Gestaltungsfreiheit von Herrn Schmidt anzutasten, geschweige denn, die Sendung selbst übernehmen zu wollen.
Zudem werde ich mich mühen, das Fehlgehen des von mir nie geplanten und dennoch von Ihnen glücklicherweise brüsk-beherzt verhinderten Putsches mit aller gebotenen Contenance zu ertragen und mich nicht vor Gram in herumliegende Schwerter zu stürzen.
Es sei mir allerdings hoffentlich gestattet, mich für meine Frevelei heute Abend pünktlich zu Beginn der Sendung selbst ein wenig kasteien zu dürfen.
Demütigst,
Inishmore.
Meine frevelhafte Untat: ein Schreiben an die Redaktion von Harald Schmidt mit einer Empfehlung für die Gästeliste.
Liebe Schmidt-Redaktion,
ich sage jetzt sicherlich nichts Neues: die Harald Schmidt-Show gilt weltweit als Marktführer, wenn es um die Präsentation technologischer Neuheiten und Sensationen geht. Ich erinnere und mahne nur an die Vorstellung des "T-Elefon" anlässlich der CEBIT in Ihrer Sendung. Es gibt Menschen, die sich hiervon bis zum heutigen Tage nicht erholt haben.
Meine bescheidene Bitte: ladet doch mal die Katrin vom Internetfernsehen "Ehrensenf" (www.ehrensenf.de) ein. Die moderiert nämlich dort und löst zumindest bei mir in punkto Optik und Akustik wohlige Hibbeligkeit aus. Wird bei Harald nicht anders sein. Und zusätzlich könnte er dann wieder mit seinen hippen Internetkenntnissen glänzen.
Mit den besten Wünschen für die Show,
M. Inishmore.
Heute, gut zwei Wochen später, die Antwort:
"Sehr geehrter Herr Inishmore,
vielen Dank für Ihren Gastvorschlag. Leider müssen wir Ihren Vorschlag ablehnen.
Bitte nehmen Sie diese Entscheidung nicht persönlich.
Es liegt daran, dass wir normalerweise solche Vorschläge nie berücksichtigen.
Harald Schmidt möchte gerne selbst entscheiden, welche Gäste er einlädt,
ohne dabei Anregungen von außen zu Rate zu ziehen.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir daher Ihren Vorschlag zurückweisen mussten.
Wir bedanken uns für Ihre Bemühungen, unsere Sendung zu unterstützen!
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Online-Redaktion"
Sehr geehrte Schmidt-Redaktion,
vielleicht haben Sie meine Mail ja fälschlicherweise an die Personalabteilung weitergeleitet. Mein Schreiben sollte keine Bewerbung sein; ich gebe hiermit zu Protokoll, dass ich niemals im Sinn hatte, die künstlerische Gestaltungsfreiheit von Herrn Schmidt anzutasten, geschweige denn, die Sendung selbst übernehmen zu wollen.
Zudem werde ich mich mühen, das Fehlgehen des von mir nie geplanten und dennoch von Ihnen glücklicherweise brüsk-beherzt verhinderten Putsches mit aller gebotenen Contenance zu ertragen und mich nicht vor Gram in herumliegende Schwerter zu stürzen.
Es sei mir allerdings hoffentlich gestattet, mich für meine Frevelei heute Abend pünktlich zu Beginn der Sendung selbst ein wenig kasteien zu dürfen.
Demütigst,
Inishmore.
Hmm, was hattest Du denn erwartet? Dass die sowohl Katrin als auch Dich einladen? ;)
AntwortenLöschenNatürlich. Nicht.
AntwortenLöschenWas mich stört, ist der Sprachstil.
"Vorschlag ablehnen, gerne selbst entscheiden, Vorschlag zurückweisen"
Als hätte ich mich wie ein lästiger Bittsteller aufgedrängt, der jetzt unbedingt noch eine offizielle Absage für seine Unterlagen benötigt.
Zugegebenermaßen war ich gestern auch schwer in Grummel-Laune. Habe die Sendung auch brav geguckt. Ohne allerdings vor Begeisterung vom Stuhl zu kippen.
Oh, da mag ich fast sagen: Die Antwort ist doch typisch Deutsch. Hier in den USA wäre das vermutlich etwas freundlicher gewesen, Motto: Danke für den Hinweis, wir wissen aber leider nicht, ob wir ihn berücksichtigen können - so viele Gäste, so wenig Zeit.
AntwortenLöschenTreffender Vergleich.
AntwortenLöschenBei uns in Deutschland wird wahrscheinlich noch ein Aktenvermerk angelegt:
"Zuschauer I. wurde gemäß § 2 Absatz 3 Nr. 2 der Richtlinie zwecks Kommunikation und Umgang der Redaktion mit Elementen aus dem Zuschauerkreis (RzKURmEadZ) ordnungsgemäß über die Nichtverwendbarkeit seiner Eingabe unterrichtet."
das problem liegt ja wohl eher darin, dass
AntwortenLöschena) ehrensenf (noch) ziemlich irrelevant ist und selbst der aktuelle blog-hype darum eher kritisch diskutiert wird.
b) ehrensenf einen privat-tv hintergrund hat, dessen foerderung in der ard bestimmt nicht gewuenscht wird..
"Es liegt daran, dass wir normalerweise solche Vorschläge nie berücksichtigen."
AntwortenLöschenDen Satz find ich eigentlich super. Ich finde, das passt doch irgendwie zu Schmidt. Er macht halt keinen Hehl draus, dass er keinen Bock hat, sich Vorschläge durchzulesen.
Besser als ein "amerikanisch" höfliches Ding mit irgendwelchen faulen Ausreden. Sonst sitzt du jeden Mittwoch und Donnerstag wartend und hoffend vor dem TV, bloß wegen Katrin... ;-)
@Andreas:
AntwortenLöschenWillkommen in der Runde und Glückwunsch zu Platz 44 in den Blogcharts.
Ich denke, Schmidt hat mittlerweile durchaus die Narrenfreiheit, einzuladen, wen er will. Comedians wie Pastewka oder Schmitz arbeiten schließlich auch nur für die Privaten und wurden eingeladen.
Wenn Schmidt allerdings so weitermacht, definiert er seinen Zuschauerkreis bald alleine über sich.
Der Hype/Anti-Hype um Ehrensenf ist mir natürlich auch aufgefallen. Zuerst mögen es alle, dann finden die ersten Haare in der Suppe ("Rip-off der amerikanischen Version Rocketboom") und bald ist es vielleicht zu populär, um cool zu sein. Ich finde, es ist einfach fünf Minuten gut gemachte Unterhaltung.
@Sophie: mir wäre die amerikanische Variante lieber gewesen. Von mir aus sogar komplettes Schweigen. Und keine Angst: mein Realitätssinn ist mir noch nicht flöten gegangen...
AntwortenLöschen