Quaddeln

"Darf ich quaddeln?" fragt mich der Arzt meines Vertrauens, nachdem ich heute endlich in seine Praxis gehumpelt war und ihm mein krampfiges Leid geklagt hatte. Als Profi-Allergiker kannte ich den Begriff allerdings nur als kratzwürdige Hautzustandsform und nicht als Verb.

"Jaja, machen Sie nur" gebe ich selbstsicher und nichtswissend zurück. Das Zurschaustellen von Selbstsicherheit bei gleichzeitigem Nichtswissen zählt schließlich zu meinen Stärken. Man kennt das doch: kaum weiß ein Kittelträger, dass er einen Juristen behandelt, holt er sich vor jedem Anfassen eine Zustimmung.

Quaddeln ist laut dem ARD-Teledoktor übrigens dies:

Mit ”Quaddeln” bezeichnet man eine Technik, bei der ein Betäubungsmittel knapp unter die Haut gespritzt wird. Viele Ärzte wenden diese Behandlung grade bei schmerzhaften Muskelverspannungen im Nacken und Schulterbereich an. Das Lokalanästhetikum wird direkt an und um die Muskelverhärtungen gespritzt. Dabei entstehen kleine rote Quaddeln auf der Haut. Das sieht etwa so aus, als ob die Haut mit Brennnesseln in Berührung gekommen wäre.

Es werden 2 bis 5 ml eines lokalen Betäubungsmittels wie z.B. Lidocain oder Procain verwendet. Manchmal bringt das sofortige Schmerzlinderung. Manchmal muss die Prozedur wiederholt werden.

5 Spritzen in die Ischiasgegend haben mich spontan dazu veranlasst, obendrauf noch eine Tetanus/Diphterie/Polio-Impfung in den Oberarm reinjagen zu lassen. Vielleicht schafft es die Spritzenverabreichung doch noch in die Top10 meiner Lieblingsbeschäftigungen...

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