Seriencheck: JUSTIFIED: CITY PRIMEVAL SEASON 1 / WHAT WE DO IN THE SHADOWS SEASON 5

JUSTIFIED: CITY PRIMEVAL Season 1


Raylan Givens (Timothy Olyphant) ermittelt wieder mit dem Colt in der Hand, was für mich sehr überraschend kam, hatte ich doch von dem Ableger City Primeval bis kurz vor Start gar nichts gehört.  Weiterhin mit Stetson auf dem Kopf, dafür ohne den Lincoln Town Car und auch ohne die Gangstagrass-Intromusik von T.O.N.E-z. unterstützt der mittlerweile in Florida ansässige Marshall seine Kollegen in Detroit, wo es ihn mit seiner Tochter im Teenageralter (gespielt von Vivian Olyphant, Timothys Spross im echten Leben) kurzzeitig hinverschlagen hat. 

Über die gesamten 8 Episoden gibt es mächtig Ärger mit dem Oklahoma Wildman Clement Mansell (Boyd Holbrook, jüngst im aktuellen Indiana Jones zu sehen) - ein ganz übler Geselle, dessen Verfehlungen sich wie folgt lesen: tötet gern und reichlich, entkommt immer wieder dem Arm des Gesetzes, trägt in den angemieteten vier Wänden oft nur weiße Schlüpper und klaut Oldtimerkarren, um in den dort vorhandenen Cassettendecks seine selbst eingesungene Version der "Seven Nation Army" der White Stripes zu hören, womit er voller Stolz seine Umgebung belästigt. 

Wer Justified mochte, wird hiervon nicht enttäuscht sein. Freilich ist Clement Mansell (nicht zu verwechseln mit dem Komponisten Clint Mansell) kein Boyd Crowder, aber die Mischung aus Gangsterstory, lässigen Sprüchen und auch mal simpel auf die Fresse funktioniert erneut solide gut nach 8 Jahren Pause. Zudem darf man sich auf ein Wiedersehen mit Victor Williams (Deacon aus "The King of Queens") freuen und auch Vondie Curtis-Hall hat mich als coole Socke und Kneipenbesitzer Sweetie beeindruckt.     

Das Finale fand ich allerdings nicht so toll, hier wird alles zu einem eher hastigen Ende gebracht, ohne nochmal zu glänzen. Und wenn der Ausblick auf eine mögliche zweite Staffel mir als Zuschauer mehr Appetit macht als der Abschluss geschmeckt hat, ist ein bisschen was in Sachen Dramaturgie schiefgelaufen. Trotzdem reicht es insgesamt für ein knappes "gut".


GESAMTWERTUNG: 5,05 Punkte (gut-)
 

WHAT WE DO IN THE SHADOWS Season 5
 

Wem die letzte Staffel auch eher wie ein mäßiger Jahrgang Blut am Reißzahn hinabtröpfelte, dem darf ich froh verkünden: Staffel 5 ist wieder richtig toll geworden. Alle Vampire in Bestform, keiner in eher unbefriedigend spaßigen Plots gefangen (Colin Robinson in Season 4, ähem), Kristen Schaal bereichert das Ensemble mit ihrer Figur The Guide als Aufsteigerin in die Hauptdarstellerriege und Guillermo bringt mit seiner Veränderung frischen Wind und Zug in die Geschichte. Auch immer wieder gerne gesehen: Doug Jones (Star Trek: Discovery) als Baron Afanas.

Sechs Mal 5 Punkte, vier Mal 5,5 Punkte, dazu einige schreiend komische Momente wie die Experimente von Laszlo, der Auftritt der Chaoten-WG im Nachrichtenfernsehen, der Besuch beim Vampir-Tierarzt, der hochnotpeinliche Roast oder der Gastauftritt von Patton Oswalt - für mich war diese Staffel die zweitbeste in der Geschichte der Serie (knapp hinter Season 2). Dass die Zuschauerzahlen bei FX nicht die besten waren, ist zwar bedauerlich, aber eine sechste und dann wohl letzte Staffel ist schon lange abgesegnet, von daher:  

Don't sing if you want to live long
They have no use for your song
You're dead, you're dead, you're dead
You're dead and out of this world

 

GESAMTWERTUNG: 5,40 Punkte (gut +)

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