"Nennen Sie es ruhig beim Namen, das ist ein Scheißdreckding" - Hypertonie und ihre Behandlung
Bluthochdruck ist eine schlichtweg unnütze Krankheit. Schon allein ihre Feststellung fördert eigenquälerische Tendenzen zutage. Man bindet sich den Arm mit einer aufgepumpten Manschette ab und misst, mit welchem Druck die derart angepissten Blutgefäße den Lebenssaft durchströmen lassen. Wäre ich eine Arterie, ich würde alleine schon wegen dieser Behandlung mit voller Absicht sämtliche Werte versauen. Pumpen, stöhnen, ärgern - so lautet die Dreifaltigkeit des Hypertonikers. Denn am Ende der Messung steht ein Zahlenpaar, über das man sich gleich wieder aufregen darf. Die ärztlich verordneten Glückszahlen 120 und 80 (in der Reihenfolge) gelingen einem schließlich ungefähr so oft wie ein 5er im Lotto. Im Krankenhaus kommt man sich mit seiner Maladie darüber hinaus vor wie ein frisch ins Altersheim eingewiesener Teenager. Man hat keine Schmerzen, kann sich normal fortbewegen und hat damit de facto nix vorzuweisen inmitten der Zimmergenossen mit Loch im Herzen, beidseitigen Beinamputatione...