Das Wort zum EM-Spieltag #17: ROU-NED 0:3, AUT-TUR 1:2

RUMÄNIEN - NIEDERLANDE 0:3

Die Niederländer scharren sicherlich schon mit den Hufen in Erwartung ihres Achtelfinals. Wiedergutmachung ist angesagt, sind doch unsere Nachbarn das einzige Team, das am letzten Spieltag durch eine Niederlage seine Ausgangsposition für die Ausscheidungsrunde erheblich verschlechtert hat. Der Fall von #1 auf #3 bedeutet: Rumänien statt Türkei. Aber noch schlimmer: der freche Österreicher kann im Viertelfinale schon wieder mit einem "Na schau oan! Moagst noch a Watschn?" auf den Lippen die Party versauen.

Taktikexperten führen an, dass die Mannschaft volltoll supi sei, aber der Trainer eieiei pfui-uiui. Okay, ich vertraue in Sachen taktischer Analyse offensichtlich der dreijährigen Tochter meines Getränkehändlers, aber der Punkt ist doch der - Ronald Koeman auf der Bank scheint bisher keinen Plan zu haben, um die Klasse der Truppe glanzvoll effizient auf den Platz zu bringen. Ich würde von den Holländern heute schon gerne eine mitreißende Partie erleben, denn ich glaube nicht, dass ihre feierwütigen Fans sich mit einem spielspaßfreien Durchgehuddele wie die Engländer oder Franzosen klaglos zufrieden geben würden. Da rüttelte sonst der innere Johann Cruyff im Kopf an den Stäben und drückte wild gestikulierend den Protestier-Rufknopf.

Rumänien hat seine Gruppe als Tabellenführer abgeschlossen. Mit genausoviel Punkten wie der dortige Letzte. Man möge mir verzeihen, dass ich darob nicht vor Ekstase mit diesem enervierend penetranten UEFA-Jingle in voller Lautstärke und in Dauerschleife auf meinem Ghettoblaster durch die Straßen von Bukarest hüpfe. Den krachenden Abschluss von Weckdienst Stanciu beim Eröffnungsspiel der Gruppe E halte ich weiterhin in Ehren, aber sonst muss da heute mehr kommen.

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Von der hohen Kunst, den Sack zuzumachen. Die Schäfchen ins Trockene zu bringen. Das Ding nach Hause. Die Worschd uff de Weck. To kill the game, sagt der anglophil beeinflusste Mensch. Was man wie Antonio Rüdiger unmittelbar nach dem Spiel gegen die Dänen etwas arg verrutscht als "dass wir sie nicht vorher getötet haben" übersetzen kann, aber wohl besser nicht sollte.

Jedenfalls brauchten die Niederländer gute 60 Minuten für die beruhigende Absicherung. Die anfangs aufmüpfigen Rumänen wurden durch das 0:1 in der 20. Minute durch Gakpo ruhiggestellt, in der Folge spielte die Elftal überlegen und reihte Angriff an Angriff, ohne nachzulegen. Das hätte auch noch schiefgehen können, aber zweimal der bei Dortmund spielende Malen in den letzten zehn Minuten der Partie sorgte für die Entscheidung. Beeindruckendes Spiel von Oranje, damit kann es noch weit gehen in den kommenden Runden.   

ÖSTERREICH - TÜRKEI 1:2

Exklusiv auf MagentaTV. Mein Dönermann ist schon seit Tagen am Schimpfen und Zetern. Ich habe ganz neue türkische Beleidigungen gelernt. Er würde gerne wissen, mit welchem VPN man einigermaßen stabil Servus TV überlisten kann, die übertragen das Spiel nämlich in Österreich. Russen-Streams lehnt er aus moralischen Gründen derzeit ab.  

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"Arda, machst du mir zwei Ecken mit allem und scharf, eine flach für den Fuß und eine hoch für den Kopf?" "Geht klar, Merih. Soll ich dir noch eine Dose Uludag aus dem Kühlschrank holen?", "Nee, der Mert holt mir kurz vor Schluss des Spiels eine ganz große von Red Bull raus"

Und so scheiterte Österreich an zwei Toren nach Ecken von Arda Güler auf Merih Demiral, während Keeper Mert Günok mit der letzten Aktion einen Kopfball von RB Leipzigs Baumgartner überragend parierte. Der Anschluss von Gregoritsch war letztlich zu wenig. 

Wieviele Ehrendoktortitel muss Ralf Rangnick jetzt wieder zurückgeben?

Und Holland hüpft heute Abend lachend erst von links nach rechts, dann von rechts nach links. 

    


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