Sam'n'Max S2E05: What's New, Beelzebub?

Sam und Max gehen zum Teufel. Was leider nicht so einfach funktioniert, wie das geflügelte Wort den Anschein vermittelt. Denn die Hölle ist eine effizient arbeitende Firma mit eingeschränkter Haftung, in die der Geschäftsführer nur reinschaut, wenn die Bude am Brennen ist. Oder wie immer man es dort unten nennt, wenn alles vor die Höllenhunde geht. Kein Problem für unser Ermittlerduo, das zuerst die eingespielten Geschäftsabläufe ruiniert, den Teufel persönlich feuern lässt und schließlich die wahren Strippenzieher der Abteilung Fegefeuer entlarvt und bekämpft.

"What's Up, Beelzebub?" kann leider nicht an die vergangene Episode anknüpfen. Das Szenario bietet ein paar nette Schmunzler (in der Hölle gibt es auf dem Kalender nur Montage, die Uhr zeigt für immer 16:59 Uhr an), begeistert mich aber nicht so sehr wie die Zeitreisen in "Chariots Of The Dogs". Die Rätsel im ersten Spieldrittel sind zu unkompliziert konzipiert, ein Gegenstand am richtigen Ort löst dort stellenweise gleich mehrere Probleme. Erst später wird die Knobelei verzwickter, ohne natürlich richtig fordernd zu werden.

Zum Finale der zweiten Staffel wollten die Programmierer bei Telltale Games wohl (passenderweise) auf Teufel komm raus alle bisherigen Charaktere unterbringen und jedes angedeutete Mysterium auflösen. Was in manchen Fällen ein wenig zu bemüht wirkt. Das ewige Problem des Recyclings schlägt auch in dieser Episode durch und wird leider nicht durch eine witzige Hintergrundstory mit neuen Charakteren übertüncht. Auch die Spielzeit ist nicht bedeutend länger als sonst ausgefallen; besonders tragisch, weil die letzte Staffel eine Folge mehr aufweisen konnte.

Das Serienkonzept ähnelt immer mehr jenem aus der TV-Welt - und das nicht nur, weil am Ende der Staffel diesmal eine Hochzeit ansteht. Man bringt die bekannten Charaktere und Örtlichkeiten, bis ein gewisser Wiedersehensfreude-Effekt erzielt ist. Dafür müssen jedoch die Situationen, in denen die Figuren agieren, durchgehend Spaß bringen, was bisher nicht immer gelang. Die zweite Staffel hatte zudem mit den Charakteren des Flint Paper und Girl Stinky kleine Ausfälle an der Persönlichkeitsfront zu vermelden.

Insgesamt macht die Reihe natürlich weiterhin Spaß. So langsam besteht jedoch die Gefahr, dass das Konzept zu sehr ausgedünnt und die Rätsel zu vorhersehbar werden. Für die dritte Staffel wünsche ich mir neue Minigames, skurrile Charaktere, neue Orte und mehr Parodien. Und an deren Ende ein Baby für Sam und Max. Würde passen.

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