Diese Alten von heute
Die folgende Geschichte ist schockierend, aber wahr und der Autor entsprechend froh, sie ohne bleibende Schäden überlebt zu haben, um nun davon berichten zu können:
Ich sitze gestern also im Zug und lese "Die wilde Geschichte vom Wassertrinker" von John Irving, als plötzlich eine über 20-köpfige Meute angeheiterter Senioren das Abteil in Beschlag nimmt. Gerade mal die Mittagsstunde rum und schon die Flasche Alk in der Hand, das sind die Alten von heute. So sieht sie also aus, die Saat von Karl Moik, Carolin Reiber, Florian Silbereisen und Andy Borg.
Die Stimmung ist prächtig, es werden lautstark Zoten und deftige Sprüche dargereicht, mit denen man selbst die Aufnahmeprüfung zur "Fips-Asmussen-Schule für nicht ganz so wählerischen Humor" nicht bestehen könnte. Dabei tut sich eine Dame hervor, die jeden Satz mit einem hochgradig brüllenden Gegackere quittiert. Ob es nun um weibliches Strullen bei geöffneten Zugtüren, das Anziehen von kurzen Röcken zwecks Scharfmachen der männlichen Seniorenheimaspiranten oder ähnliche subtile Humoritäten geht - gegackert wird in jedem Fall.
Die lebensfrohe Dame war dazu noch die Sorte von Frau, mit der Floyd Landis regulär die Tour de France hätte gewinnen können, wenn er sie auf dem Rücksitz mitgeschleppt hätte: locker über 60, verlebt wirkendes Gesicht, sonnenstudiogegerbte Faltenlederhaut, bunt angemalt und frisch getönte Blondlocken auf dem Kopf - da verdunstet zumindest in meinem Körper sämtliches Testosteron rückstandsfrei.
Eine Kostprobe in Sachen Witz gefällig? Ich würde mich jetzt auf einen Brüller gefasst machen und Menschen mit schwacher Konstitution vorbeugend in Sicherheit bringen:
Ein Mann hat mitten in einer Einöde einen platten Reifen. Plötzlich erscheint ihm ein weisses Pferd und bietet an, den Reifen zu wechseln. Der Mann geht verwundert auf diesen Vorschlag ein und lässt das Pferd gewähren. Er bedankt sich, steigt ins Auto und fährt in die nächste Stadt.
Dort erzählt er in der Kneipe von seinem merkwürdigen Erlebnis. Sagt der Wirt: "Da haben Sie aber Glück gehabt, da draußen läuft auch ein braunes Pferd herum, das kriegt so einen Reifenwechsel nicht hin."
Gottseidank war der Altenterror nach mehreren Stationen vorbei. Ich selbst muss mir jedoch ernsthaft überlegen, ob ich das Seniorenalter nicht doch großzügig überspringen sollte.
Ich sitze gestern also im Zug und lese "Die wilde Geschichte vom Wassertrinker" von John Irving, als plötzlich eine über 20-köpfige Meute angeheiterter Senioren das Abteil in Beschlag nimmt. Gerade mal die Mittagsstunde rum und schon die Flasche Alk in der Hand, das sind die Alten von heute. So sieht sie also aus, die Saat von Karl Moik, Carolin Reiber, Florian Silbereisen und Andy Borg.
Die Stimmung ist prächtig, es werden lautstark Zoten und deftige Sprüche dargereicht, mit denen man selbst die Aufnahmeprüfung zur "Fips-Asmussen-Schule für nicht ganz so wählerischen Humor" nicht bestehen könnte. Dabei tut sich eine Dame hervor, die jeden Satz mit einem hochgradig brüllenden Gegackere quittiert. Ob es nun um weibliches Strullen bei geöffneten Zugtüren, das Anziehen von kurzen Röcken zwecks Scharfmachen der männlichen Seniorenheimaspiranten oder ähnliche subtile Humoritäten geht - gegackert wird in jedem Fall.
Die lebensfrohe Dame war dazu noch die Sorte von Frau, mit der Floyd Landis regulär die Tour de France hätte gewinnen können, wenn er sie auf dem Rücksitz mitgeschleppt hätte: locker über 60, verlebt wirkendes Gesicht, sonnenstudiogegerbte Faltenlederhaut, bunt angemalt und frisch getönte Blondlocken auf dem Kopf - da verdunstet zumindest in meinem Körper sämtliches Testosteron rückstandsfrei.
Eine Kostprobe in Sachen Witz gefällig? Ich würde mich jetzt auf einen Brüller gefasst machen und Menschen mit schwacher Konstitution vorbeugend in Sicherheit bringen:
Ein Mann hat mitten in einer Einöde einen platten Reifen. Plötzlich erscheint ihm ein weisses Pferd und bietet an, den Reifen zu wechseln. Der Mann geht verwundert auf diesen Vorschlag ein und lässt das Pferd gewähren. Er bedankt sich, steigt ins Auto und fährt in die nächste Stadt.
Dort erzählt er in der Kneipe von seinem merkwürdigen Erlebnis. Sagt der Wirt: "Da haben Sie aber Glück gehabt, da draußen läuft auch ein braunes Pferd herum, das kriegt so einen Reifenwechsel nicht hin."
Gottseidank war der Altenterror nach mehreren Stationen vorbei. Ich selbst muss mir jedoch ernsthaft überlegen, ob ich das Seniorenalter nicht doch großzügig überspringen sollte.
Meine Mutter ist auch eine von der Sorte. Reist in Senioren- und Landfrauengruppen herum und säuft wie 'n Loch. Find ich gut, dass das auch mal jemand außer mir gesellschaftlich bedenklich findet.
AntwortenLöschenGestern komm ich kurz nach Hause mit ner Freundin und meine Mutter redet erst mal eine halbe Stunde auf uns ein und fragt Paula, meine Freundin, nach einem Apotheker in ihrem Dorf aus. Warum? Na ja, das war wohl der Waldmeister-Schnaps, der in ihren Kreisen gerade "trendy" ist. Vorher hat sie immer Malteser vertilgt. Es war richtiggehend peinlich, wie Paula später zu mir sagte: "Du, deine Mutter war ganz schön besoffen." Als ich um 4 wieder nach Hause kam, saß sie noch im Wohnzimmer und hatte ihr Nachthemd linksrum an. So ist das mit den Altern... Ts ts. Das Schöne war aber, dass wir dann beide betrunken waren und noch zusammen ein paar Waldmeister-Schmäpse vernichtet haben ;)
Waldmeister-Schnaps, die neue Designerdrogen für den Senior - da macht keiner mal einen aufrüttelnden Fernsehbeitrag drüber.
AntwortenLöschenIch bin wirklich gespannt, wie ich in dem Alter sein werde. Wahrscheinlich hänge ich mir einen Uraltghettoblaster Baujahr 1987 um den Hals und treibe die Passagiere der Luftschwebebahn mit Speedmetal von ihren Plätzen.