Was ? Der lebt wirklich noch ?

Seit Ewigkeiten sind wir Abonnenten der Fernsehzeitschrift "Gong". Ich erwähne lieber nicht die näheren Umstände. Wir alle wissen: "Gong" ist nicht hip, hat keine halbnackten, mit Photoshop nachbearbeiteten Weiber auf dem Cover und präsentiert die mit Abstand witzlosesten Comics auf der letzten Seite.

Meine Lieblingsrubrik sind aber eindeutig die Leserbriefe. Schwerpunktmäßig werden dort meist die akutesten Hitzewallungen beim Anblick von Hansi Hinterseer oder die unmenschliche Tragödie hinter der Absetzung von Karl Moiks Musikantenstadl abgehandelt. Hot stuff, people !

Richtig cool fand ich diesmal aber nicht eine Zuschrift, sondern die Antwort darauf. Irgendein verantwortungsloser Neuzeitmensch prangerte an, dass man doch bitteschön bei der Auflistung der Besetzung eines Films das Todeskreuz und das Todesjahr bei verstorbenen Schauspielern weglassen sollte. Man käme sich ja vor, als würde man Todesanzeigen lesen.

Die Redaktion antwortete brüskiert:

"Die Angabe des Todesjahres von Schauspielern wird von einer sehr großen Mehrheit unserer Leser ausdrücklich gewünscht."

Fürwahr, auch ich schlage gerne mal im "Gong" Filme nach, um mich zu vergewissern, dass ich noch lebe, während andere bereits das Zeitliche gesegnet haben. Dies empfinde ich als wertvolle Service-Information und Motivation für meinen weiteren Tagesablauf. Jetzt warte ich nur händeringend darauf, endlich mal einen Umfragebogen dieser Zeitschrift zugeschickt zu bekommen. Die scheinen ja putzige Dinge wissen zu wollen.

Aber ernsthaft: bis dahin hole ich mir meine Fernsehtipps weiterhin bei Dr. T. Le Vision. Mehr braucht kein Mensch.

Kommentare

  1. Wow! Vielen Dank!

    Wenn das keine gute PR ist, dann weiß ich auch nicht... ;-)

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