Noch schlimmer als Killerspiele: Kinderbücher mit kleinem Ferkel
Ein dreifaches Hoch auf Frau von der Leyen und ihr Ministerium!
Endlich fühle ich mich als Computerspieler nicht mehr allein als asoziales und verrohtes Wesen auf der untersten Stufe der Evolution. Denn der auf Ministeriumsantrag hin aktivierte gestrenge Blick der Bundesprüfstelle für jugendgefährende Medien schielt nun auf das Schreckens-, Erwachsenen- und Kinderbuch "Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel". Eine Indizierung scheint aufgrund der vielzähligen, totschlagsicher treffenden Argumente nur eine Frage der Zeit zu sein.
Wie man meinem im Nachhinein ungeheuer wertvollen Aufklärungsbeitrag entnehmen kann, darf man mir ja alles vorwerfen, wenn ich virtuell durch die Pixelgegend wummere, aber Gottlosigkeit, Blasphemie oder gar Verächtlichmachung der drei großen Weltreligionen zählt mit Sicherheit nicht dazu. Dies ist das alleinige Tätigkeitsgebiet des kleinen Ferkels, das als unreines Tier eh lieber schweigend in den Döner wandern sollte als unseren Kids das schöne religiöse Weltbild zu verdrehen.
Darüber hinaus würde ich Kindern auch niemals erzählen, dass "während der Sintflut Omas, Babys und Meerschweinchen ertrinken". Nicht einmal, wenn ich dabei Bioshock spiele, wo das Ertrinken ja quasi allgegenwärtig erscheint, weil die Geschichte eben unter Wasser angesiedelt ist. Schließlich gibt es mit Sicherheit einen guten Grund dafür, dass (meinen rudimentären Bibelkenntnisse zufolge) Meerschweinchen explizit nicht in der biblischen Sintflutaufarbeitung erwähnt werden. Mir fällt er jetzt zwar nicht ein, aber dafür hat Frau von der Leyen ja ihre Staatssekretäre.
Die halt im Bereich der Grundrechtsauslegung (Meinungsfreiheit, Berufsfreiheit, negative Religionsfreiheit) ihre liebenswerten Wissensschwächen haben. Vielleicht sollte mal ein Verlag die Grundrechte in neuer, politikerverständlicher Form herausbringen. Denn bereits mit Kenntnissen rundum den Schutz der Menschenwürde, der informationellen Selbstbestimmung als Teil des allgemeinen Persönlichkeitsrechtes oder der Wesensgehaltgarantie des Art. 19 Absatz 2 GG hapert es doch bedenklich.
Endlich fühle ich mich als Computerspieler nicht mehr allein als asoziales und verrohtes Wesen auf der untersten Stufe der Evolution. Denn der auf Ministeriumsantrag hin aktivierte gestrenge Blick der Bundesprüfstelle für jugendgefährende Medien schielt nun auf das Schreckens-, Erwachsenen- und Kinderbuch "Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel". Eine Indizierung scheint aufgrund der vielzähligen, totschlagsicher treffenden Argumente nur eine Frage der Zeit zu sein.
Wie man meinem im Nachhinein ungeheuer wertvollen Aufklärungsbeitrag entnehmen kann, darf man mir ja alles vorwerfen, wenn ich virtuell durch die Pixelgegend wummere, aber Gottlosigkeit, Blasphemie oder gar Verächtlichmachung der drei großen Weltreligionen zählt mit Sicherheit nicht dazu. Dies ist das alleinige Tätigkeitsgebiet des kleinen Ferkels, das als unreines Tier eh lieber schweigend in den Döner wandern sollte als unseren Kids das schöne religiöse Weltbild zu verdrehen.
Darüber hinaus würde ich Kindern auch niemals erzählen, dass "während der Sintflut Omas, Babys und Meerschweinchen ertrinken". Nicht einmal, wenn ich dabei Bioshock spiele, wo das Ertrinken ja quasi allgegenwärtig erscheint, weil die Geschichte eben unter Wasser angesiedelt ist. Schließlich gibt es mit Sicherheit einen guten Grund dafür, dass (meinen rudimentären Bibelkenntnisse zufolge) Meerschweinchen explizit nicht in der biblischen Sintflutaufarbeitung erwähnt werden. Mir fällt er jetzt zwar nicht ein, aber dafür hat Frau von der Leyen ja ihre Staatssekretäre.
Die halt im Bereich der Grundrechtsauslegung (Meinungsfreiheit, Berufsfreiheit, negative Religionsfreiheit) ihre liebenswerten Wissensschwächen haben. Vielleicht sollte mal ein Verlag die Grundrechte in neuer, politikerverständlicher Form herausbringen. Denn bereits mit Kenntnissen rundum den Schutz der Menschenwürde, der informationellen Selbstbestimmung als Teil des allgemeinen Persönlichkeitsrechtes oder der Wesensgehaltgarantie des Art. 19 Absatz 2 GG hapert es doch bedenklich.
Das geht ja nun schon mal gar nicht. Omas, Babys und Meerschweinchen dürfen nur gesichts- und namenlos in der Sintflut untergehen, so wie in der Bibel ... Sobald daraus eine persönliche Geschichte wird, muss die Obrigkeit eingreifen, damit nicht noch einer auf die Idee kommt, so etwas zu behaupten ... sonst wollen die Kinder vielleicht noch eine Sintflut erschaffen, weil das Buch so niedlich war ... und dann werden bitte sehr gleich auch die Nachrichten aus Kenia umgeschrieben, denn dort werden schließlich nur böse Menschen mit Macheten ermordet - außer, es handelt sich grad um zwei deutsche Staatsbürger, die waren natürlich nicht böse und hatten die Sintfl ... äh ... die Macheten nicht verdient ... aber über die darf auch nicht geschrieben werden, das ist schließlich "geeignet, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu gefährden" ... die wollen dann nämlich alle auch eine Machete ...
AntwortenLöschenSogar "Die Zeit" beschäftigt sich mit Deinem Blog ... kannst mal sehen ...
AntwortenLöschenhttp://www.zeit.de/online/2008/06/kinderbuch-religion
Wenn sie jetzt noch meinen "ungeheuer wertvollen Aufklärungsbeitrag" (Einschätzung des Autors) erwähnt hätten...
AntwortenLöschenWas ich bisher davon gesehen habe, ist das Buch natürlich eher religionsablehnend als religionskritisch. Positive Aspekte von Religion werden gar nicht erwähnt. Aber eine Indizierung wegen Jugendgefährdung anzustrengen ist schon peinlich.
Der Index wäre offenbar nicht genug, die Katholische Kirche stellte Strafanzeige wegen Volksverhetzung
AntwortenLöschenhttp://www.focus.de/kultur/buecher/antisemitismus_aid_236887.html
Kann man sich eine bessere Werbung für einen Verlag vorstellen?
Wie süß.
AntwortenLöschen...denkt sicherlich auch der Verlag und klickt wohlig nochmal die amazon-Charts an.