Die Filmtipps im August

Sin City:
vorab - ich finde Realverfilmungen von Comics blöd. Für die amerikanischen Superhelden fehlt mir wohl der Zugang (ich hab da immer das Gefühl, die Amis würden Spiderman und Konsorten für real halten) und was sonstige Versuche dieser Art angeht, verweise ich beispielhaft auf die beiden letzten Asterix-Epen, die mich tief traurig und verstört im Kinosessel zurückgelassen haben.

Bei Sin City ist das anders, denn der Streifen beherzigt das ABC zum Anlocken männlicher Kinozuschauer: Action, Brutalität, Cool inszenierte Gewalt - da guckt man(n) hin und ist begeistert. Männern, die jetzt lauthals aufschreien, dass Gewalt in Filmen nicht alles ist, rufe ich zu: ja, es gibt auch Möpse zu sehen. Die Story ist vernachlässigbar, die Optik (schwarz-weiss mit Farbsprenkeln) ungewöhnlich und die Schauspielerschar schön geschlechtergetrennt kernig bzw. knackig.

Zugegebenermaßen nicht der Streifen, zu dem ich den für meine Kriegsdienstverweigerung zuständigen Beamten einladen würde - ansonsten aber pfundig klasse. Zum Schluss für Englischkundige der Hinweis: im Original raunzen die Stimmen von Bruce Willis, Clive Owen und vor allem Mickey Rourke noch eine Oktave herzhafter.


L.A. Crash:
ein beeindruckendes Werk über die Konsequenzen zwischenmenschlicher Zusammenstöße im Schmelztiegel Los Angeles. In anfangs scheinbar losen Episoden erzählt der Film über fremde Menschen verschiedenster Herkunft, die in ihrem Alltag rassistisch motivierte Angst und Aggression erleben bzw. ausüben. Erst später werden die Erzählstränge behutsam zusammengeführt und ein bedrückendes Portrait amerikanischer Großstädter geschaffen. Ein eindringlicher Appell gegen Vorurteile, dargebracht von einem hochklassigen Schauspielerensemble (herausragend: Don Cheadle und Matt Dillon), der den Zuschauer nachdenklich zurücklässt.

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