Tabellenführung

Kommt ja nicht so oft vor, dass meine Schalker von ganz oben grüßen, von daher ist das schon eine Blogmeldung wert. Aber ich tue noch mehr. Zum einen versuche ich ganz magathmäßig unter der Messlatte des Understatements hindurchzuhopsen. Ich denke nur von Spiel zu Spiel, entscheidend ist der Stand nach dem 34. Spieltag und überhaupt auf dem Platz, wo ja schon am Samstag die Bayern warten und das wird ganz schwer, auch vom Rasen her, da müssen wir alle inklusive des Grüns schon über uns hinauswachsen. Weil die Bayern sind natürlich die Top-Favoriten und haben ja bereits auf Schalke gewonnen und wenn sie trotzdem verlieren sollten, gehe ich zum Freuen in den Keller, damit es keiner mitbekommt.

Meine zweite Maßnahme ist allerdings noch erfolgsversprechender. Ich gelobe feierlich, meinen Bruder daran zu hindern, in dieser Saison noch ein Spiel der Schalker live zu sehen. Vor der Partie gegen Leverkusen (und noch benommen von dem Pokalkrampf letzten Mittwoch) hat er mir fest versprochen, erst zur Fußball-WM wieder Livefußball zu sich nehmen zu wollen. Und beim Fußballgott: so wird es auch sein!

2001 musste ich mir schon Vorwürfe machen, als ich ihn (wohlgemerkt an seinem Geburtstag) für die letzten Minuten der Premiere-Konferenzübertragung geweckt hatte, als Schalke Meister zu werden drohte. Mit einem typisch positiv gestimmten "Die fangen noch einen" kommentierte er die letzten Minuten des Spiels der Hamburger gegen die Bayern, die dann genau dies taten in Form eines Freistoßes von Patrik Andersson. Der Rest ist bekannt: Bayern wurde Meister, Bruder grummelte und legte sich wieder hin, Ini war emotional im Eimer.

Dieses Jahr gucken wir nur noch die Zusammenfassung in der guten alten Sportschau bzw. im Aktuellen Sportstudio. Selbst wenn der Franz, der Uli und der Karl-Heinz mit einem Dekoder unterm Arm vorbeikommen und uns ein SKY-Fußballpaket zwangsinstallieren wollen.

P.S:
Meisterschaftsvoodoo gibt's diesmal auch nicht.

Kommentare

  1. Ich drücke mal ausnahmsweise den Schalkern die Daumen, wenn du immer schön den Dortmundern die Daumen drückst.
    Das wird für uns beide nicht einfach.

    Hauptsache der Ruhrpott ist nächstes Jahr doppelt in der Champions League vertreten!

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  2. Das mit dem gegenseitigen Daumendrücken muss ich bei der nächsten Fußballgott-Tagung zur Sprache bringen. Nicht dass da irgendwelche Anomalien im Strafraum-Nachspielzeit-Gefüge entstehen.

    Aber für die Bayern in der Europa-League würde ich mich uneingeschränkt einsetzen!

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