Projekt Hörsturz (Runde 7)

Sehr geehrter Herr beetFreeQ,

unser Blogbetreiber Inishmore konnte wegen anhaltender
körperlicher Schmerzen leider nicht an der 6. Ausgabe des Projekts Hörsturz teilnehmen. Wir bitten dies hiermit zu entschuldigen. Entlastend möchten wir anführen, dass er sich in der Zeit wenigstens selbst künstlerisch betätigt und hingebungsvoll AUA-Tonleitern gestöhnt hat. Dass wir dem Lauser nicht beigebracht haben, Projekte nicht immer auf den letzten Drücker einzureichen, sehen wir vollumfänglich als unsere Schuld an.

[Sollten Sie diese Entschuldigung nicht akzeptieren wollen, haben wir Verständnis, doch bedenken Sie: wir haben in den letzten Jahren ganz schön viele Daten über Sie gesammelt]

Mit freundlichen Grüßen,

Blogger.com / Google Deutschland

Nach dieser Formalität nun auf in die 7. Runde von Beetys Hörsturz:

Red – Already Over
(vorgeschlagen von Konna)

Red kenn ich, von denen fand ich damals Breathe Into Me so klasse und hatte den Song daher in meiner MP3-Linkliste hier drinnen aufgenommen (aargh, sehe gerade, dass der Link nicht mehr funktioniert). Streicher und Klavier kommen bei mir immer gut, jetzt bitte noch ein saftiges Riff und schon schlägt der Zähler wertungsmäßig weit nach oben aus. Na, das geht jetzt doch eher in die handzahme Breaking Benjamin oder gar Vertical Horizon-Richtung. Die Jungs kloppen im Video ja enthusiastisch kraftvoll auf die Gitarren, dem Lied hört man es leider nicht so sehr an. Ein wenig mehr Pfeffer auf den strombetriebenen Geräten und der Song hätte Super bei mir getankt. So trifft es meinen Geschmack aber auch ganz gut.

4 von 6 Punkten

Daniel Wirtz – Wo ich steh
(vorgeschlagen von Tapedeck)

Deutsches Liedgut, oha. Da muss ich vorab einwerfen, dass ich damit für gewöhnlich nur sehr wenig anfangen kann. Tapedeck wird spätestens jetzt vollkommen zurecht was von wegen Perlen und Säuen murmeln. Aber ich versuch's mal zu bewerten.
Entwarnung, rein musikalisch geht das ja doch sehr gut ab und haut rein, ich hatte bei dem Titel jetzt unvorbereitet eher was in Richtung einfühlsame Soul- und Jammerballade erwartet. So in der Richtung "Wo ich steh, tut mein Herz mir weh- du bist nun weg, allein steh ich am Steg". Also sorry nochmal.
ABER: obwohl ich durch die Rammsteinsche Blut- und Samenlyrik einigermaßen gestählt bin, gibt es für den Lurch-Reim und andere wenig ohrperlende Dichtungen doch ordentlich Abzug. Könnte ich wie bei englischen Titeln mein Übersetzungsmodul im Hirn ausschalten, wäre die Wertung wohl höher ausgefallen. Ist gemein, ich weiß.

2,5 von 6 Punkten

Reinhard Mey – Ein Stück Musik von Hand gemacht (live)
(vorgeschlagen von Stefan)

Momentchen, ich schiebe nur kurz meine Intellektuellenbrille auf die Nase, jetzt wird es doch sicherlich anspruchsvoll. Als alter Sack kenn ich natürlich den Reinhard Mey und wenn ich jetzt meine Schallplattensammlung durchsuchen könnte, es würde mich nicht wundern, wenn ich sogar eine LP von ihm finden würde. Das ist Musik, wo man eigentlich nur den Text bewerten kann und der ist natürlich altmeisterlich ausgefallen. Ich hätte dabei natürlich nicht den Rocker gedisst (so alt bin ich dann doch noch nicht), sondern eher die Plastiksülze, die aus den Castingformaten tropft. Aber wie auch immer: textkunstmäßig topp, bei den Reimen könnte sich der Kollege obendrüber mehr als ein bisschen was abschneiden. Ein Lied zum Nachdenken, das ich mir gerne ein weiteres Mal angehört habe. Dann musste aber doch wieder der elektrisch verstärkte Krach her.

4 von 6 Punkten

Bromheads Jacket – Fight Music For The Fight
(vorgeschlagen von Kamil)

Der Sänger trägt ja einen putzigen Akzent auf, aber die Gesangslinien leiert er mir dermaßen in Grund und Boden auf den rohen Punkuntergrund, dass am Ende gar nichts hängenbleibt. Damit hätte ich in einem Satz eigentlich schon alles gesagt. Okay, der um Abwechslung bemühte "Nananana"-Einschub hat mich auch nicht begeistern können. Kurz gefasst: es röhrt ganz nett, aber auch ohne Haltestelle durch die Gehörgänge durch.

3 von 6 Punkten

Utada Hikaru – Sanctuary
(vorgeschlagen von Melli)

Was Exotisches zum Schluss. Klingt atmosphärisch, eine Gitarre stößt durch den wabrigen Soundteppich, der verzwickte Drumrhythmus verhindert zuverlässig, dass ich mitwippen kann. Teilweise wird es von der Struktur dann doch klarer, um kurz darauf wieder in eine andere Strömung zu münden. Kein Song für Freunde der Aufmerksamkeitsstörung! Nicht weiter schlimm, mich stören nur die eingeschobenen, rückwärts abgespielten Samples. Da erwarte ich wenigstens satanische Botschaften. Trotz allem strahlt der Song eine gewisse liebenswerte Magie aus, der ich mich auch mit mürrischsten "Das knallt nicht"-Vorwürfen nicht ganz entziehen kann.

3,5 von 6 Punkten

Für die nächste Runde strebe ich einen Spitzenplatz in der Rubrik "längster Titel" an:

And You Will Know Us By The Trail Of Dead - Intro: A Song Of Fire And Wine/ Stand In Silence

Kommentare

  1. Ja, sapperlot, hast du in deiner schmerzgeplagten Auszeit noch ein bisschen hier rumgestöpselt?!

    Jedenfalls möchte ich oberkorrekt anmerken, dass es nur fünf Punkte maximal gibt und du hiermit das gesamte Projekt komplett auf den Kopf stellst. Deswegen werde ich dich gleich beim Direktor verpetzen :P

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  2. Ach, das mit den Wertungen ist halt so'ne Sache. Die 5 Punkte habe ich noch nie gezogen und dass es bei mir unterhalb der 2 geht, nun, da braucht's schon billigende Inkaufnahme einer Körperverletzung. Vielleicht sollte ich meine Punkte nur noch vergeben, wenn ich die Schmerzmittel abgesetzt habe. Dann ging aber die Post ab!

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  3. Ach, eine Entschuldigung wäre doch gar nicht nötig gewesen! Erst recht nicht in so einem Fall! Aber schick formuliert ;)

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