Review: Simon The Sorcerer 4 - Chaos ist das halbe Leben
Ein Klassiker der Adventuregeschichte kehrt zurück. Nach dem grafisch völlig missglückten Simon 3D stellt sich nun die deutsche Softwareschmiede Silver Style der Herausforderung, dem angeschlagenen Helden wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Gemessen an meinen persönlichen Qualitätsmaßstäben ist dies auch mehr als gelungen, denn Simon The Sorcerer 4 macht sehr viel richtig.
Die Punkte im einzelnen:
Spieldauer:
Nach den leckeren, aber nicht so recht sättigenden Episodenabenteuern von Sam & Max war es eine Wohltat, nochmal ein Adventure am nächsten Tag weiterspielen zu können, das man den Abend zuvor erst angefangen hatte. In diesem Punkt füllt der Junge mit dem spitzen Hut ideal die derzeitige Lücke in der gegenwärtigen Adventurespielelandschaft. Ich habe in dem mir eigenen, gemächlichen Tempo nach etwa 5 Tagen die Schluss-Sequenz gesehen, 15-20 Stunden Spieldauer sind also drin.
Rätsel:
Allesamt logisch, lösbar und nachvollziehbar. Wer sich an die revisionierte Adventure-Dreifaltigkeit
1. alles untersuchen und mitnehmen,
2. mit jedem reden,
3. Punkt 1 und 2 sicherheitshalber später nochmal wiederholen
hält, kommt bequem ans Ziel. Dass in schon durchsuchten Räumen nach einer gewissen Zeit plötzlich neue Items vorzufinden sind, ist ein mittlerweile weit verbreiteter Design-Kniff, auf den man sich gut einstellen kann (siehe Punkt 3).
Ein wenig meckern könnte man angesichts der Tatsache, dass es das Spiel den gestählten Abenteuerprofis stellenweise sogar zu einfach macht. Wer oft mit anderen Charakteren redet und dabei lösungsrelevante Gegenstände mit sich herumschleppt, wird in den Gesprächen umgehend darauf hingewiesen. Hier wäre weniger mehr gewesen. Die klassischen "Gegenstände aus dem Inventory miteinander kombinieren"-Rätsel sind hingegen eher spärlich eingesetzt worden.
Ganz wichtig: es gibt keine unfairen Stellen und keine lästigen Knobeleien im Stil von Verschieberätseln oder Herausforderungen unter Zeitdruck.
Komfort:
Alles da, damit selbst der blutigste Anfänger sich zurechtfindet. Einschaltbare Hotspots, dreistufig regelbare Lösungstipps, Auflistung erledigter und noch zu erledigender Aufgaben, Anzeige aller Ausgänge, Karte zum schnellen Erreichen aller Örtlichkeiten sowie wegklickbare Dialoge. Mehr kann man nicht verlangen.
Bugs:
Trau schau wem, sag ich immer. Deutschen Spieleherstellern haftet ja dieser gewisse Makel an, ab und an mal noch ein paar zünftige Fehler in der Verkaufsversion drin zu lassen. Hier kann ich aber Entwarnung geben. Ich hatte zwei Abstürze, da probierte ich allerdings Dinge aus, die man wirklich nicht unbedingt machen muss.
Grafik und Vertonung:
Fand ich insgesamt sehr gelungen; eingefleischte Fans, die ihren Helden lieber als Pixelhaufen verewigt sehen wollen, dürften darauf hinweisen, dass es dem Hauptdarsteller selbst und einigen Figuren ein wenig an der passenden Mimik mangelt. Gerade Simons Gesichtsausdruck spiegelt kaum dessen spitzbübischen Charakter wider. Dafür hat man professionelle Sprecher ins Studio geschickt und dem titelgebenden Zauberer die gewohnte Stimme angedeihen lassen.
Story und Humor:
Die Geschichte dreht sich um Bösewichte, Weltenrettung und Märchen (plus kurzzeitiger Ausflug in die griechische Mythologie). Alles wie gehabt also. Bekannte Gesichter aus den vorhergehenden Teilen wie der Sumpfling, Alix, die Dämonen oder der Brückentroll sind wieder mit von der Partie und auch sonst haben die Macher nicht an augenzwinkernden Referenzen bezüglich anderen Spielen, Filmen, Werbung oder aktuellen Themen (Stichwort Killerspiele) gespart.
Wer sich durch alle angebotenen Gesprächsoptionen klickt, kann so manches kleine Dialogjuwel heben. Einer meiner Lieblinge: die Diskussion, ob rückwärts abgespielte Speedmetal-Platten noch zulässige Foltermittel sind, woraufhin Alix darüber doziert, dass Speedmetal ein gar nicht mehr benutzter Begriff und die entsprechende Stilrichtung eher als Thrash- oder Power Metal zu bezeichnen ist.
Fazit: eine insgesamt gelungene Wiederbelebung der Simon The Sorcerer-Marke. Adventure-Fans dürfen zuschlagen. Für das nächste Mal wünsche ich mir aber bitte einen weniger abrupten Schluss, sondern stattdessen einen schönen Abspann, in dem die Dämonen wie angekündigt Simon verprügeln dürfen.
Die Punkte im einzelnen:
Spieldauer:
Nach den leckeren, aber nicht so recht sättigenden Episodenabenteuern von Sam & Max war es eine Wohltat, nochmal ein Adventure am nächsten Tag weiterspielen zu können, das man den Abend zuvor erst angefangen hatte. In diesem Punkt füllt der Junge mit dem spitzen Hut ideal die derzeitige Lücke in der gegenwärtigen Adventurespielelandschaft. Ich habe in dem mir eigenen, gemächlichen Tempo nach etwa 5 Tagen die Schluss-Sequenz gesehen, 15-20 Stunden Spieldauer sind also drin.
Rätsel:
Allesamt logisch, lösbar und nachvollziehbar. Wer sich an die revisionierte Adventure-Dreifaltigkeit
1. alles untersuchen und mitnehmen,
2. mit jedem reden,
3. Punkt 1 und 2 sicherheitshalber später nochmal wiederholen
hält, kommt bequem ans Ziel. Dass in schon durchsuchten Räumen nach einer gewissen Zeit plötzlich neue Items vorzufinden sind, ist ein mittlerweile weit verbreiteter Design-Kniff, auf den man sich gut einstellen kann (siehe Punkt 3).
Ein wenig meckern könnte man angesichts der Tatsache, dass es das Spiel den gestählten Abenteuerprofis stellenweise sogar zu einfach macht. Wer oft mit anderen Charakteren redet und dabei lösungsrelevante Gegenstände mit sich herumschleppt, wird in den Gesprächen umgehend darauf hingewiesen. Hier wäre weniger mehr gewesen. Die klassischen "Gegenstände aus dem Inventory miteinander kombinieren"-Rätsel sind hingegen eher spärlich eingesetzt worden.
Ganz wichtig: es gibt keine unfairen Stellen und keine lästigen Knobeleien im Stil von Verschieberätseln oder Herausforderungen unter Zeitdruck.
Komfort:
Alles da, damit selbst der blutigste Anfänger sich zurechtfindet. Einschaltbare Hotspots, dreistufig regelbare Lösungstipps, Auflistung erledigter und noch zu erledigender Aufgaben, Anzeige aller Ausgänge, Karte zum schnellen Erreichen aller Örtlichkeiten sowie wegklickbare Dialoge. Mehr kann man nicht verlangen.
Bugs:
Trau schau wem, sag ich immer. Deutschen Spieleherstellern haftet ja dieser gewisse Makel an, ab und an mal noch ein paar zünftige Fehler in der Verkaufsversion drin zu lassen. Hier kann ich aber Entwarnung geben. Ich hatte zwei Abstürze, da probierte ich allerdings Dinge aus, die man wirklich nicht unbedingt machen muss.
Grafik und Vertonung:
Fand ich insgesamt sehr gelungen; eingefleischte Fans, die ihren Helden lieber als Pixelhaufen verewigt sehen wollen, dürften darauf hinweisen, dass es dem Hauptdarsteller selbst und einigen Figuren ein wenig an der passenden Mimik mangelt. Gerade Simons Gesichtsausdruck spiegelt kaum dessen spitzbübischen Charakter wider. Dafür hat man professionelle Sprecher ins Studio geschickt und dem titelgebenden Zauberer die gewohnte Stimme angedeihen lassen.
Story und Humor:
Die Geschichte dreht sich um Bösewichte, Weltenrettung und Märchen (plus kurzzeitiger Ausflug in die griechische Mythologie). Alles wie gehabt also. Bekannte Gesichter aus den vorhergehenden Teilen wie der Sumpfling, Alix, die Dämonen oder der Brückentroll sind wieder mit von der Partie und auch sonst haben die Macher nicht an augenzwinkernden Referenzen bezüglich anderen Spielen, Filmen, Werbung oder aktuellen Themen (Stichwort Killerspiele) gespart.
Wer sich durch alle angebotenen Gesprächsoptionen klickt, kann so manches kleine Dialogjuwel heben. Einer meiner Lieblinge: die Diskussion, ob rückwärts abgespielte Speedmetal-Platten noch zulässige Foltermittel sind, woraufhin Alix darüber doziert, dass Speedmetal ein gar nicht mehr benutzter Begriff und die entsprechende Stilrichtung eher als Thrash- oder Power Metal zu bezeichnen ist.
Fazit: eine insgesamt gelungene Wiederbelebung der Simon The Sorcerer-Marke. Adventure-Fans dürfen zuschlagen. Für das nächste Mal wünsche ich mir aber bitte einen weniger abrupten Schluss, sondern stattdessen einen schönen Abspann, in dem die Dämonen wie angekündigt Simon verprügeln dürfen.
Oh Menno, alle gewinnen etwas, nur ich nicht... Im April nehme ich allerdings an einem Minigolf-Turnier teil, vielleicht gibt es da einen Pokal.
AntwortenLöschenAber, aber, dafür hast du doch die Herzen deiner Blogleser gewonnen. Und überhaupt ist gewinnen nicht alles. Rede ich mir jetzt einfach ein, wo meine Schalker zuhause gegen den HSV zurückliegen...
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