Seriencheck (XII)

Einer geht noch, einer geht noch in den Seriencheck.

Flash Gordon
FLASH! Aaaaaahaaa! Wer erinnert sich nicht an den Kultfilm der 80er mit dem genialen Soundtrack von Queen? Ältere Semester schauen natürlich nur das Original von 1936 - ohne Witz, mein Bruder hat sich jüngst sämtliche Folgen dieser Serie als DVD-Box gekauft und war begeistert (wohl hauptsächlich unter filmgeschichtlichen Aspekten).

Der Sender SciFi hat sich nun also des Themas angenommen. Natürlich drängt sich der Vergleich zur Show Battlestar Galactica auf, die ebenfalls neuzeitlich adaptiert und aufgemischt wurde. Würde dieses Unterfangen bei Flash ähnlich gut gelingen?

Ich nehm es vorweg: Nö. Gar nicht. 65 Minuten habe ich mich durch die Pilotepisode gekämpft und am Ende ordentlich mit dem Kopf geschüttelt.

Flash Gordon ist anno 2007 ein Langstreckenläufer, der bei seiner Mutter lebt, seinen angeblich bei einem Brand umgekommenen Daddy ganz doll vermisst und gerade beginnt, wieder seine große, aber leider mittlerweile verlobte Flamme Dale Arden anzuhimmeln.

Die Story ist gerade schön langweilig, als plötzlich ein außerirdischer Kämpfer vom Planeten Mungo durch ein Dimensionsloch auf die Erde gelangt. Sein Ziel: Flash Gordons Mama zur Herausgabe eines Artefaktes namens Imex zu bewegen. Dieses Vorhaben wird von Flash natürlich heldenhaft unterbunden, später erfährt er durch Dr. Zarkov, einem Assistenten seines Vaters, mehr über die Umstände dessen Verschwindens. Und -schwupp- sitzen Flash und Dale auch schon auf Mungo. Es wird ein bisschen gefoltert, die Tochter des bösen Imperators Ming befreit die beiden und schlussendlich landen alle ohne den Papa wieder auf der Erde. Schnell ist der Plan ersonnen, beim nächsten Besuch den Alten zu finden und mitzubringen.

Die Ausstattung ist himmelschreiend schlecht. Schon den Kampf gegen den ersten Außerirdischen hätte ich von der Güte der Maske und der Choreografie her irgendwo in die Ära der Power Rangers-Filme eingeordnet. Auf Mungo dann ist es stets schön dunkel, damit man die kaum vorhandenen Produktionswerte nicht bemerkt. Spielt die Handlung dann mal draußen, pappen zwei Monde im Hintergrund, damit der Zuschauer weiß: "Guck an, wir sind nicht mehr auf der Erde".

John Ralston als Ming ist grandios. In seiner Rolle als Fehlbesetzung. So wird mal flott aus einem bösen Diktator der leicht unangenehme Herrscher. Wo der Film aus dem Jahre 1980 noch kunterbunt und mit einer großen Portion augenzwinkernden Humors auftrumpft, schafft es die neue Serie nicht, dem Ganzen einen sich nicht ganz selbst ernst nehmenden Anstrich zu verpassen. Genau das aber wäre es gewesen, was auf mich als Zuschauer angesichts des Dargebotenen befreiend gewirkt hätte.

So allerdings fällt es mir schwer, der Show noch eine Chance zu geben. Wenn ich lese, dass viele Zuschauer den Namen innerlich schon in Flush Gordon abändern, scheine ich mit meiner Meinung nicht ganz alleine da zu stehen.

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