Heute bitte Jackpot knacken

Ein Geständnis:
Ich kann Sätze, die mit "Wenn ich den Jackpot knacken würde, würde ich..." beginnen, nicht mehr hören. Noch bin ich höflich und lasse Geschichten über Sportwagen, Swimming Pool und eigene Insel mit Supermodels über mich ergehen, aber auf meiner Zunge brennt langsam die "Gehen wir doch mal ganz frech davon aus, dass das nicht der Fall werden dürfte"-Unterbrechungsgrätsche.

Die Medien nerven mit Einzelschicksalsberichterstattung, also Artikeln, die nach dem heutigen Tag vielleicht für einen oder zwei Menschen von Interesse sein könnten. Bin ich der Einzige, der sich fragt, wie viele Reportagen zum Thema "Was Sie mit 43 Millionen machen könnten" der Mensch braucht? Ich würde lieber eine Leidensgeschichte lesen mit dem Titel "Jetzt hab ich einmal 5 Richtige + Zusatzzahl und kann mir nicht einmal einen Porsche davon kaufen".

Gar nicht auszudenken, auf welche Gedanken Redakteure kommen könnten, wenn es eine Zwangsausschüttung geben sollte. "Gesamtvermögen jetzt in die Losbestände ihrer Annahmestelle um die Ecke investieren", "Vorsorglich noch heute den Job kündigen" oder "1000 Dinge, die man mit Geld machen kann, ohne es auszugeben. Diesmal: Anzünden".

Mein Schlussgedanke zum Thema: ist es nicht zum Schreien komisch, dass in der deutschen Sprache zwischen Glückslos und Glücklos nur ein Buchstabe liegt?

Kommentare

  1. Ist es eigentlich erlaubt, eine Lottogesellschaft zu gründen? Drei Wochenenden mit deren Einnahmen und man wäre für den Rest seiner Tage saniert ...

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  2. Nun ist es ja endlich vorbei. Wobei ich mich frage, ob ich mit den Millionen so glücklich sein könnte, wenn ich wüsste, dass die Bild-Zeitung meine Adresse hat.

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