Tales of Monkey Island Episode 3: Lair of the Leviathan



In der mittlerweile dritten Episode wandelt Guybrush Threepwood zunächst auf schleimigen Pfaden. Zum Ende seines letzten Abenteuers hat es ihn, den treuen Steuermann Winston und die Kopfgeldjägerin Morgan LeFlay nämlich in den Schlund einer ausgewachsenen Rundschwanzseekuh verschlagen. Um von dort zu entkommen, muss er in den Geheimbund demokratieversessener Meuterpiraten aufgenommen werden, den Wettbewerb im Grimassenschneiden für sich entscheiden, nichtsahnenden ex-Kapitänen einen Gallecocktail unterjubeln und vieles mehr. Erst dann gilt es, die Sprache der gemeinen Riesenseekuh zu erlernen, um im späteren Riesenseekuhflirten zu zeigen, dass man ein echter Kerl ist und schließlich den berühmten Voodooschwamm La Esponja Grande zu erbeuten und zu sichern.

Man kann es bereits an der Zusammenfassung herauslesen- endlich liegt der Humor wieder auf der richtigen Linie. Lair of Leviathan platzt fast schon vor herrlichen Witzen, abstrusen Situationen, erinnerungswürdigen Charakteren und ungewöhnlichen Herausforderungen. Alleine das Grimassenschneiden und die damit verknüpften Rätsel haben sich einen Platz in der Affeninselhinstorie verdient. Alle Bereiche, an denen ich beim Vorgänger noch heftig herummeckern musste, sind verbessert worden.

In Sachen Charaktere lasse ich nur einen Namen fallen... MURRAY. Der sprechende Schädel feiert endlich sein Debüt in der Serie und hebt das Spaßniveau mehr als deutlich - selbst beim Abspann kann er sich seine teuflisch bösen Kommentare nicht verkneifen. Nervige Charaktere gibt es diesmal erfreulicherweise keine.

Rätseltechnisch verleihe ich dieser Episode den Ritterschlag. Es lässt sich einfach an, steigert sich dann jedoch und mündet tatsächlich in einer Situation, wo ich nicht weiterwusste, den Rechner abschaltete, zu Bett ging und beim Einschlafen über eine mögliche Lösung grübelte, die mir dann einfiel und mich den ganzen Tag hibbelig werden ließ, ehe ich sie ausprobieren konnte. Und es funktionierte! Auf clevere Art und Weise haben die Macher die Schwäche des Interfaces, das keine Unterscheidung zwischen Ansehen und Benutzen erlaubt, zu einer Stärke in Form einer Beobachtungsherausforderung gemacht. Auch nach diesem Höhepunkt bleibt es anspruchsvoll, stellt sich doch das Riesenseekuhverkuppeln als eine nicht ganz einfache Angelegenheit dar.

Die Örtlichkeiten sind natürlich wieder limitiert, als Spieler stört einen das diesmal jedoch weniger, da man an jeder Ecke etwas zu erledigen hat. Um den Abspann zu sehen, brauchte ich gute vier Stunden, was eine weitere Steigerung im Vergleich zu den Vorgängern bedeutet. Noch wichtiger - in diesem Zeitraum hat man eine Menge Spaß.

Fazit: Lair of the Leviathan ist bisher ohne Frage der Goldschatz der Reihe. Es hat ein wenig gedauert, bis Telltale ihn vergraben und das X auf die Karte gemalt hat, aber das Warten hat sich gelohnt. Jetzt bitte auch die restlichen zwei Folgen in dieser Qualität produzieren.

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