Kulinarische Progressivität

Im ständigen Streben nach Veränderung und auf der Suche nach neuen Trends habe ich heute das erste Mal meinen Höll Schlemmerhackbraten mit Käse-Brokkoli-Füllung nach dem Herausnehmen aus dem Backofen mit der runden, aufgewölbten Seite voraus auf den Teller gelegt.

Der gewöhnliche Feinschmecker pflegt dieses Umdrehen bekanntlich nicht durchzuführen und platziert den Braten wie von Gott und dem Hersteller gewollt mit der flachen Seite auf die Schnabulier-Unterlage.

Vom Geschmack her ergab sich kein Unterschied, dafür splotzte mir die Füllung weitaus energischer entgegen, weil sich Messer und Gabel diesmal zuerst durch den arg verkrusteten Boden arbeiten mussten. Ein Makel, den ich um den Willen des Fortschritts gerne auf mich nahm. Werde ich doch bei Eingabe der Suchanfrage

"Höll Schlemmerhackbraten mit Käse-Brokkoli-Füllung umgedreht essen"

alsbald die einzige Anlaufstelle sein.

Ja, mir ist langweilig.

Kommentare

  1. Seltsam ... außer bei Sahnetorten ist es meinem Teller so egal, mit welcher Seite ihn das Zu-Essende berührt ... soßig ist er hinterher und ziemlich matschig -Motto: Hauptsache, es schmeckt ... nur bei Sahnetorten, die stehen zumeist auf einem Bisquit- oder Keksboden und mit viel Geschick lässt sich vom Teller so abessen,dass es anschließend fast so aussieht, als wäre er jungfräulich ...

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  2. Wer oder was ist Höll?

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  3. Höll = saarländischer Fleisch- großproduzent. Gammelfleischfrei seit 1871. Hoffe ich zumindest.

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  4. Ah! Und gibt es Hackbraten mitsamt Füllung also schon fertig zubereitet zu kaufen? Du hattest mich gerade beeindruckt...

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  5. Jawoll!
    Wahlweise mit Käse-Brokkoli oder Paprika-Reis.
    Beides ein Hochgenuss!
    Höll. Wenn's schmecken soll.
    Diesen Werbespruch habe ich mir soeben spontan aus dem Ärmel geschüttelt.

    Herr Höll, bitte erfragen Sie umgehend meine Kontodaten zwecks Überweisung meines Werbehonorars.

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  6. Das inspiriert mich ungeheuer!
    Man könnte zum Beispiel auch ganz spektakulär den gebackenen Fleischkäse verkehrtrum auf den Teller legen.
    Oder die leckeren "Feierabend-Brötchen" falschrum belegen.
    Ideen über Ideen, die reinste Offenbarung...

    Man, wir brauchen Arbeit, dringend ;-)

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  7. Gebackener Fleischkäse, verkehrt herum auf den Teller gelegt. Das saarländische Nationalgericht auf den Kopf gestellt.
    Sowas geht weit über meinen Ansatz hinaus und ist eigentlich schon reif für eine Ausstellung.

    Raphael, du bist ein Künstler.

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  8. Ja, vielleicht sollte ich mit meiner (erfolglosen) Malerei aufhören und mich mehr in Richtung kulinrischer Kunst orientieren.

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  9. Hölle, Hölle, Hölle, Hölle!

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