Das Wort zum EM-Spieltag #14: SUI-ITA 2:0
SCHWEIZ - ITALIEN 2:0
In Germany, we call it "Das Vorspiel". Und Vorspiele sollten doch allgemein in einem Unentschieden enden, sonst ist jemand sauer, weil er oder sie die ganze Arbeit hatte.
Ich setze ja traditionsgemäß ab Achtelfinale eine Handvoll Euro auf eine Reihe von Unentschieden, also späterer Verlängerung und diese Partie gehört zweifellos dazu. Sollten übrigens alle Spiele der ersten Ausscheidungsrunde nach 90 Minuten in einem Remis enden, würde ich gar dank der hohen Quote derart viel Kohle scheffeln, dass ich den Rest dieses EM-Tagebuchs von einer KI fertigschreiben lassen würde.
Die Schweiz steht für Neutralität. Ihren größten Erfolg bei einer EM feierte sie 2021, als sie Frankreich eliminierte. Und wie? Na, dreimal raten. War eine vogelwilde Partie damals, mit mehreren Comebacks der Eidgenossen, aber am Ende standen Verlängerung und der Sieg im Elfmeterschießen. Seitdem weiß ich, was in der Schweiz "Läck Bobi" bedeutet.
Italiens letzte Siege bei einer EM gelangen ebenfalls vom Punkt; zudem stellt man den amtierenden Europameister und wir alle mögen doch die Nachricht, dass der Titelverteidiger (sofern nicht Deutschland) draußen ist. Kein "Weiter so" oder "Och nö, nicht der schon wieder", sondern was Frisches auf den Thron installieren, damit das Produkt Fußball dem Zahn der Zeit zu trotzen vermag. Ersetze "Weiter so" durch Biden, "Och nö, nicht der schon wieder" durch Trump, "Fußball" durch "Demokratie" und schon weiß man, wie sich der Ami gerade fühlt.
Für mich der entscheidende Sympathiekipper: Die Italiener haben Luka Modric zum Weinen gebracht. Voll gemein.
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Der Titelverteidiger ist draußen. Muss man so nüchtern schreiben. Ähnlich nüchtern, wie die Italiener die Niederlage entgegengenommen haben.
Die Schweiz dominant, geht nach schöner Kombination durch Freuler in Front. "Die Italiener", so RTL-Reporter Hagemann zu Beginn der zweiten Hälfte, "werden versuchen, alles zu ändern". Klappt bereits nach 28 Sekunden, als Vargas fulminant zum 2:0 einnetzt. Mit dem Konzept, dass eine italienische Nationalelf alles nach vorne wirft, scheine in der Folge nicht nur ich nicht klarzukommen. Yann Sommer muss einen Ball ans Gebälk schauen und der kam vom eigenen Mann.
Wo kann ich darauf wetten, dass ich mit meinen Tipps bei dieser EM keinen lausigen Cent gewinnen werde?
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