Review: Dieter Nuhr, "Nuhr die Wahrheit", Saarlandhalle Saarbrücken
Keiner bringt die Wahrheit schonungsloser und offener zu Gehör als der Mann, der den unsterblichen Satz "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten" erschaffen hat. So auch gestern auf der Bühne der prall gefüllten Saarlandhalle, als Dieter Nuhr nach einem kurzen aktuellen Einstieg ("Waren die Steuerfahnder auch schon hier?") charmant die Attraktivität der Einkaufspassage am Saarbrücker Bahnhof bemäkelte. Dort sei es ja nun wirklich nicht schön. In seiner Eigenschaft als begeisterter Zugfahrer und Bahnhofsnähe-Shopper hätte er "Derartiges" zuletzt 1991 in Erfurt gesehen. Was ich als einer der wenigen, die nicht mit dem Auto angereist waren, bestätigen konnte.
In den kommenden 2 3/4 Stunden (inklusive 30-minütiger Pause) wurde wie von Nuhr gewohnt herrlich intelligent und humorvoll philosophiert. Über die Wahrheit, den Tod, Beziehungen und Religion. Besonders letztere wurde trotz der ständigen angekündigten Einsicht, besser nichts darüber zu sagen -weil sonst der Fahnenschneider in Islamabad die deutsche Fahne suchen gehen müsste- immer wieder scharfzüngig seziert. Was für grandiose Unterhaltung und ein durchweg begeistertes Publikum sorgte. Das Leitthema "Wahrheit" schließlich wurde nach langer Selbstdiskussion auch auf zwei Punkte gebracht: "Ahornsirup klebt" und "Wir werden alle beschissen, aber das ist eigentlich gut so".
Mit Auftritten von Comedians ist das ja so eine Sache. Lohnt sich der Live-Auftritt oder reicht auch die CD im heimischen Player? Im Falle von Dieter Nuhr kann ich erstere Variante jedem Humorfreund empfehlen. Denn der Mann im lässigen schwarzen Sweatshirt mit der bekannten Eigenwerbung nuhr.de reagierte gestern Abend auch gekonnt auf Zwischenfälle. Wie etwa unerfreuliche Tonschwankungen, die er mit einem freundlichen "Machen wir hier jetzt experimentelles Theater?" oder "Strom habt ihr aber schon hier, oder?" kommentierte, was später in weitere liebenswürdige Kabbeleien mit dem Tontechniker ausartete. Nicht zu vergessen die optisch extravagante Nummer, die sich Nuhr für die CD ausgedacht hatte und bei der er demonstrierte, dass er seine Augen separat in verschiedene Richtungen bewegen kann. Was war ich froh, diesmal unten in direkter Bühnennähe gesessen zu haben.
Die nach dem Programmvortrag anstehende Fragerunde bot weiteren Raum für Lacher. Auf Saarbrücken angesprochen, ließ sich Nuhr immerhin die (wohl standardisierte) Erkenntnis abringen, dass das Umland doch sehr schön sei. Genau dorthin durfte ich dann mit dem letzten Zug aus Saarbrücken fliehen, was mich leider hinderte, bei der direkt nach dem Bühnenabgang folgenden Signierstunde anwesend zu sein. Der einzige Wermutstropfen eines ansonsten perfekten Comedyabends.
In den kommenden 2 3/4 Stunden (inklusive 30-minütiger Pause) wurde wie von Nuhr gewohnt herrlich intelligent und humorvoll philosophiert. Über die Wahrheit, den Tod, Beziehungen und Religion. Besonders letztere wurde trotz der ständigen angekündigten Einsicht, besser nichts darüber zu sagen -weil sonst der Fahnenschneider in Islamabad die deutsche Fahne suchen gehen müsste- immer wieder scharfzüngig seziert. Was für grandiose Unterhaltung und ein durchweg begeistertes Publikum sorgte. Das Leitthema "Wahrheit" schließlich wurde nach langer Selbstdiskussion auch auf zwei Punkte gebracht: "Ahornsirup klebt" und "Wir werden alle beschissen, aber das ist eigentlich gut so".
Mit Auftritten von Comedians ist das ja so eine Sache. Lohnt sich der Live-Auftritt oder reicht auch die CD im heimischen Player? Im Falle von Dieter Nuhr kann ich erstere Variante jedem Humorfreund empfehlen. Denn der Mann im lässigen schwarzen Sweatshirt mit der bekannten Eigenwerbung nuhr.de reagierte gestern Abend auch gekonnt auf Zwischenfälle. Wie etwa unerfreuliche Tonschwankungen, die er mit einem freundlichen "Machen wir hier jetzt experimentelles Theater?" oder "Strom habt ihr aber schon hier, oder?" kommentierte, was später in weitere liebenswürdige Kabbeleien mit dem Tontechniker ausartete. Nicht zu vergessen die optisch extravagante Nummer, die sich Nuhr für die CD ausgedacht hatte und bei der er demonstrierte, dass er seine Augen separat in verschiedene Richtungen bewegen kann. Was war ich froh, diesmal unten in direkter Bühnennähe gesessen zu haben.
Die nach dem Programmvortrag anstehende Fragerunde bot weiteren Raum für Lacher. Auf Saarbrücken angesprochen, ließ sich Nuhr immerhin die (wohl standardisierte) Erkenntnis abringen, dass das Umland doch sehr schön sei. Genau dorthin durfte ich dann mit dem letzten Zug aus Saarbrücken fliehen, was mich leider hinderte, bei der direkt nach dem Bühnenabgang folgenden Signierstunde anwesend zu sein. Der einzige Wermutstropfen eines ansonsten perfekten Comedyabends.
Dieter Nuhr ist ja auch der einzige Comedian, zu dem ich zumindestens theoretisch gehen würde. Praktisch scheitert das immer an meinem mangelnden Planungswillen und den ruckzuck ausverkauften Hallen. Aber vielleicht nächstes Mal, wenn der wieder in Göttingen ist.
AntwortenLöschenDieter Nuhr ist wahrlich einen Besuch Wert! ER besucht immer wieder gerne kleinere Städte, so wie im letzten Jahr Simmern ... ;)
AntwortenLöschenDas Autogramm habe ich mir übrigens verpassen lassen ... in seinem vor Ort erworbenen Buch ... *ätsch*